Diskussionen statt Aufkleber
Marburg. Während der letzten Wochen wurden die Fensterscheiben der FDP-Geschäftsstelle in Marburg mehrfach mit Aufklebern der „Fridays for Future“-Bewegung beklebt. Werner Böhm, Kreisvorsitzender der Freidemokraten, spricht sich für einen diskursorientierten Umgang mit anderen politischen Akteuren anstatt plakativer Zuweisungen und Sachbeschädigungen aus.
„Die wöchentlichen ‚Fridays for Future‘-Demonstrationen leisten einen wichtigen Beitrag dazu, die Diskussion über sinnvolle Maßnahmen in der Klimapolitik wach zu halten.“, so Böhm. „Wir sollten diese Auseinandersetzung aber auch als solche führen – nämlich als Diskussion. Dazu gehört der ehrliche Austausch abweichender Argumente und verschiedener Lösungsansätze. Eine Grenze wird jedoch überschritten, wenn sie einzig dazu genutzt wird, stereotype Vorwürfe auszutauschen. Eine andere Grenzverletzung besteht darin, überhaupt nicht mehr die politische Auseinandersetzung zu suchen, sondern sich nur noch durch Sachbeschädigung zu artikulieren. Wir lehnen die bewusste Verunstaltung der Scheiben unserer Geschäftsstelle entschieden ab: Sie ist nicht Ausdruck einer lösungsorientierten politischen Streitkultur. Statt über Inhalte zu debattieren wird der politische Gegner – das sind wir für Teile der Demonstranten offensichtlich – symbolisch angegriffen, ohne sich mit seinem Standpunkt beschäftigen zu müssen. Die Leitung von ‚Fridays for Future‘ hat hier auch eine Verantwortung, mäßigend auf ihre Unterstützer einzuwirken.“, so der Kreisvorsitzende.
„Wir als Freie Demokraten würden uns freuen, auf einer sachlichen Ebene über unsere klimapolitischen Ideen und Lösungsansätze zu diskutieren. Beispielsweise mit unserer Forderung nach einer Stärkung des CO2-Zertifikatehandels sind wir da gut aufgestellt. Generell müssen wir auch auf diesem Feld wieder zu einer sinnvollen Debattenkultur zurückfinden – das Bekleben von Scheiben trägt dazu leider wenig bei.“, schließt Böhm.