Konrad und Knell in Mellnau
Wetter-Mellnau. Gemeinsam mit dem hiesigen FDP-Bundestagskandidaten Niklas Hannott luden die hessische Landtagsabgeordnete Wiebke Knell und die Bundestagsabgeordnete Carina Konrad am vergangenen Montag zur Diskussion auf die Biogasanlage in Mellnau. Im Vordergrund stand dabei neben der Agrarpolitik auch die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz.
Die nachmittägliche Veranstaltung begann mit einer Führung über den Bionergiehof „Vor den Tannen“, der von der Wetteraner Familie Lölkes betrieben wird und durch eine Biogasanlage mit 870 kW zwei Nahwärmenetze versorgt. Im Anschluss umrissen Konrad, deren Familie selbst einen Bauernhof im Hunsrück unterhält, und Knell die brennenden Fragen der Agrarpolitik aus freidemokratischer Sicht: Neben der Düngeverordnung, deren letzte Neufassung erhebliche Belastungen für die heimische Landwirtschaft brachte, kamen auch Perspektiven der Digitalisierung in der Landwirtschaft sowie des praktischen Umweltschutzes zur Sprache. „Bei jedem Gespräch, das wir heute geführt haben, wurde klar: Wir brauchen mehr Respekt und weniger Bürokratie für Landwirte.“, fasst Hannott die Quintessenz des Austausches zusammen. „Die Landwirtschaft ist schon heute eine der am stärksten digitalisierten Branchen. Das muss sich auch im Umgang mit den Ämtern niederschlagen, etwa bei Dokumentationspflichten.“, so der Direktkandidat im Wahlkreis Marburg-Biedenkopf. “Generell müssen wir statt auf Verbote stärker auf Innovationen und Erfindungsreichtum der Menschen setzen. Würde die Bundesregierung der Technologieoffenheit höchste Priorität einräumen, käme das sowohl der Unabhängigkeit der Landwirtschaft als auch dem Umweltschutz zu gute. Ein Kurs der Bürokratisierung und Überregulierung treibt hingegen nur das Höfesterben voran.“, so Hannott.
Deutlich wurde die Bedeutung des Engagements landwirtschaftlicher Selbstständiger und Helfer auch mit Blick auf die Flutkatastrophe im Ahrtal. Konrad, die selbst aus Rheinland-Pfalz stammt, berichtete ebenso von der Lage vor Ort wie der aktive Fluthelfer Wilhelm Hartmann, der zu den frühen Unterstützern an der Ahr gehörte und die Diskussion moderierte. „Unzählige Menschen haben sich bereits mit ihren Traktoren und ihrem Arbeitseinsatz um die von der Flut betroffene Region verdient gemacht. Dafür möchten wir uns bedanken. Es steht jedoch noch viel Arbeit bevor; der Wiederaufbau hat erst begonnen. Das zeigt aber auch, wie wichtig gerade auch landwirtschaftliche Betriebe für das Funktionieren unseres Landes selbst in Krisensituationen sind: Ohne die entsprechenden Geräte und die Einsatzbereitschaft ehrenamtlicher Helfer wäre die Situation noch viel schlimmer.“, zieht Hannott das Resümee der Veranstaltung. Erlöse aus dem Verkauf von Getränken und Essen kamen der Flutopferhilfe zu gute.