Gesinnungs-Gastronomie keine Aufgabe der Stadt

Marburg. Die FDP/MBL-Fraktion in der Marburger Stadtverordnetenversammlung nimmt zu den Entwicklungen um die linke Szenekneipe „Havanna 8″ Stellung.

Der Vorwurf der Gentrifizierung gehe an den Fakten vorbei, hierzu Christoph Ditschler: “Wenn ein Eigentümer eine völlig herunter gekommene Kneipe nicht mehr als Mieter haben möchte, ist das ja sein gutes Recht. Im Übrigen gibt es ja bekannterweise leider viel Leerstand von Gewerbeflächen in der Stadt, insbesondere in der Oberstadt. Der Schutz von Gesinnungs-Gastronomie ist nicht Aufgabe der Stadtverordnetenversammlung, des Magistrats oder des Oberbürgermeisters ”, so Ditschler weiter.

“Ich persönliche vermisse das Havanna Acht nicht!”, so Hanke Bokelmann, “Wie könnte ich auch? Schließlich hat jeder Freier Demokrat dort per se Hausverbot. Hier also von einem toleranten Freiraum zu sprechen, ist purer Hohn.”

Dr. Herrmann Uchtmann (MBL) ergänzt zur Besetzungsaktion: “Mit diesem Rechtsverständnis können wir nichts anfangen! Wer ein Gebäude in der Oberstadt mit Bauschaum und Farbe derart verschandelt, begeht Sachbeschädigung und keine politische Aktion. Hier wurde altes Fachwerk beschädigt, die Kosten muss letztlich wahrscheinlich der Hauseigentümer tragen.“

“Das Umfeld das Havanna Acht verlässt den Rahmen unserer Gesellschaftsordnung: wer bei Instagram zur Demolierung der Oberstadt und zur Gewalt gegen die Stadtpolizei aufruft, darf nicht auf Unterstützung durch die Stadtgesellschaft hoffen”, so Lisa Freitag abschließend.