Haltebuchten erhalten – alle Verkehrsteilnehmer bedenken!

Marburg. Die Freien Demokraten in der Marburger Stadtverordnetenversammlung fordern eine nachhaltige Umsetzung des Personenbeförderungsgesetzes mit Augenmaß. Insbesondere solle der Rückbau von Haltebuchten für Busse vermieden werden, um den Verkehrsfluss nicht unnötig zu stören.

„Ja – es gibt Bushaltestellen, welche hinsichtlich der Anforderungen in Sachen Barrierefreiheit und Fußgängersicherheit nicht mehr dem Stand der Dinge entsprechen.“ so Hanke Bokelmann, Stadtverordneter der FDP/MBL und Mitglied im Verkehrsausschuss der Universitätsstadt. „Daraus aber zu folgern, dass alle Haltebuchten für Busse zurückgebaut werden sollen, wäre falsch. Es ist gut, dass die Stadtverwaltung an einem Kataster für alle Haltestellen dran ist. Nur so kann geschaut werden, welche bis 2022 gemäß Personenbeförderungsgesetz barrierefrei gestaltet werden können. Aber eben auch welche nicht, denn das Gesetz sieht Ausnahmen vor. Auch dass der Straßenverkehr im Fluss bleibt, sollte hier berücksichtigt werden. Es muss eine Einzelfallprüfung mit Augenmaß her, kein blinder Umsetzungswahn. Barrierefreiheit ist als Prozess zu verstehen, daher muss nach einer Prioritätenliste gearbeitet werden.“

Der Vorsitzende der FDP/MBL-Fraktion, Christoph Ditschler, fügt an: „Busse dürfen nicht zum Verkehrshindernis für andere Verkehrsteilnehmer werden und sollten daher möglichst selten direkt auf der Straße halten. Bürgermeister und Verkehrsdezernent Wieland Stötzel sollte hier nicht von seinem Vorgänger Dr. Franz Kahle abkupfern: Verkehr muss fließen – nicht stehen. Rot-Grün hat in der Stadt schon genug gegen Menschen, welche auf ihr Auto angewiesen sind, gearbeitet.“

„Gerade am Schulstandort in der Leopold-Lucas-Straße kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen. Zu schmale Bürgersteige, lange Staus. Hier sind kreative Lösungen gefragt, um Bus- und Autoverkehr zu entkoppeln. Städtische Grundstücke sind schließlich genug vorhanden, um vom Straßenraum getrennte Lösungen zum bequemen und sicheren Ein- und Ausstieg zu bekommen. „, so abschließend Lisa Freitag, Mitglied im Schul- und Kulturausschuss für die FDP/MBL-Fraktion.