Klimaschutz vor Ort

Die FDP/MBL-Fraktion im Marburger Stadtparlament antwortet auf Fragen der Oberhessischen Presse:

1.    Sollen in Marburg (von der Stadt/Stadtwerke) Windräder errichtet werden? Wenn ja/nein - warum?

Definitiv nein. Nicht nur die gescheiterten Windkraft-Pläne auf dem „Lichter Küppel” und am „Görzhäuser Hof“ sind dauerhaft und endgültig ad acta zu legen.

Windkraftanlagen sollten nur an ertragsstarken Standorten (z.B. Offshore auf dem Meer) errichtet werden, zumal sie die Gesundheit der Anwohner beeinträchtigen und nicht nur die Lebensqualität und das Landschaftsbild sondern auch die Grundstückswerte vor Ort verschlechtern würden. Flächen in und bei Marburg gehören sicher nicht zu ertragsstarken Standorten. Die Stadtwerke Marburg sollen keine Windkraftanlagen-Projekte mehr unternehmen, da durch solche Prestige-Projekte und ideologische Wagnisse nur viel Geld vernichtet würde und solche Abenteuer ganz sicher nicht zur öffentlichen Daseinsvorsoge gehören.

Die Stadtwerke sollten lieber mehr in ihre veraltete Busflotte investieren und beispielsweise die von uns vorgeschlagenen Doppeldeckerbusse zur Erhöhung der Kapazitäten anschaffen. Investitionen in Busse würden Marburg mehr als Windräder bringen.

Der Widerstand der Bürgerinnen und Bürger in Michelbach hat sich gelohnt und ist beispielhaft für andere bedrohte Gemeinden. Es hat sich gezeigt, dass man mit Vernetzung und Mobilisierung noch etwas erreichen kann und wir hoffen, dass auch andere Flächen in und um Marburg zukünftig vom Windkraft-Irrsinn verschont bleiben.

2. Welche drei Bereiche sind für Sie die zentralen kommunalen Klimaschutz-Handlungsfelder der nahen Zukunft?

Dem aktionistischen und vom Zeitgeist getriebenen Klimanotstand in Marburg haben wir als einzige Fraktion nicht zugestimmt. Städte müssen durch konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz beitragen. Allein das Ausrufen eines Notstandes hilft nicht, wenn die Stadt nicht im Rahmen ihrer Möglichkeit alles getan hat, um für die Bewohner als Vorbild in Sachen Klimaschutz zu gelten.

Um aber als erste Fraktion konkret zu handeln, hatten wir beantragt, zukünftig nur noch helle Asphaltdecken, denen helles Gestein beigemischt wird, auf Marburgs holprigen Straßen zu verwenden. Als Kommunalpolitiker haben wir die Aufgabe unsere Stadt zu verbessern – nicht die Welt. Wir sind nicht der Bundestag oder die UN-Generalversammlung.

Neben den helleren Asphaltdecken sind Investitionen in Solarthermie, Feststoffbrennkessel, Blockheizkraftwerke oder eine bessere (nicht brennbare) Dämmung der Gebäude sinnvolle Zukunftsausgaben. Die Stadt soll durch Informationsbroschüren und Hilfestellung für diese privaten Vorhaben werben. Dabei müssen die Menschen vom Sinn überzeugt werden und nicht durch Zwang.

Energiepolitik darf nicht gegen den Willen der Bürger unserer Stadt durchgesetzt werden – sondern mit Ihnen. Günstige Strompreise und das Aufstellen von realistischen Forderungen gehören hier dazu, während das wahllose Zustellen der Landschaft mit neuen Windkraftanlagen abzulehnen ist. Die zeitnahe Inaussichtstellung einer kompletten Stromversorgung durch Erneuerbare Energien wie Solar- und Windenergie ist unverändert pure Augenwischerei. Die propagierte Energiewende ist kritisch zu betrachten. Auch und gerade beim Thema Energie und Umwelt gilt: Vernunft statt Ideologie!